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Zusammenhänge zwischen Handymasten und Tinnitus-Erkrankungen

LINZ/WIEN. Ein OÖN-Bericht über mögliche Zusammenhänge zwischen Handymasten und Tinnitus-Erkrankungen löst Diskussionen zwischen Mobilfunkern und Grünen aus.

In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Patienten mit Tinnitus (ständiges, störendes Ohrensausen, Anm.) ständig stark gestiegen. Heute gebe es allein in Oberösterreich rund 100.000 Betroffene, sagte der Leiter des Tinnitus-Zentrums in Gallneukirchen, Claus Despineux. Hochfrequente elektromagnetische Strahlung wie beim Handy-Telefonieren oder in der Umgebung von Sendeanlagen könnte daran beteiligt sein.

Grün-Abgeordnete Gabi Moser fühlt sich durch Despineux' Aussage im Kampf gegen die Handysender bestätigt: Eine Klage der Grünen ist derzeit beim Verfassungsgerichtshof anhängig. Sie versuchen, für die Anrainer ein Mitspracherecht bei der Errichtung neuer Anlagen zu erzwingen. Der Verfassungsgerichtshof habe die Klage immerhin nicht aus formalen Gründen abgewiesen, hofft Moser auf eine genauere inhaltliche Beschäftigung der Höchstrichter mit ihren Argumenten.

Derzeit stehen in Österreich rund 8.000 bis 10.000 Sender, durch die Umrüstung auf das modernere UMTS-Netz steigt ihre Zahl wegen geringerer Reichweiten stark an. "Jeder Geräteschuppen braucht eine Genehmigung, nur bei Sendemasten haben Nachbarn keine Rechte", kritisiert Moser. Jede Woche würden sich mehrere Betroffene um Hilfe an sie wenden, weil in ihrer Nähe Sender installiert werden oder sie sich durch die Anlagen beeinträchtigt fühlen: Dabei gehe es nicht nur um Strahlung, sondern auch ein "Brummen", das von manchen Masten ausgehe und um eine Wertminderung von Wohnungen, Häusern und Grundstücken, sobald ein Sender in der Nähe stehe. Moser fordert daher auch einen Entschädigungsfonds der Netztbetreiber, um solche Wertminderungen abzugelten.


"Keine Hinweise"

Beim "Forum MobilKommunikation" (FMK) als Dachorganisation der Netzbetreiber weist man Mosers Überlegungen zurück: Das Bundeskanzleramt habe gerade eine Änderung der Nachbarrechte bei der Sender-Errichtung abgelehnt. Für einen Zusammenhang von Handy-Nutzung und Tinnitus gebe es keinerlei medizinisch begründete Hinweise oder gar Studien, die das belegen würden.

Von einer Wertminderung bei Immobilien will FMK-Sprecher Michael Buchner erst recht nichts wissen: Mobilfunk-Versorgung an einem Standort sei eher ein positiver Aspekt beim Verkauf.

Kommentar Elektrosmognews

Ich (der Webmaster) bin unmittelbar nach Inbetriebnahme eines Mobilfunksendenmasten in direkter Nachbarschaft an einem Pfeifton und extrem lauten Brummton "erkrankt". Drei weitere unmittelbare Nachbarn sind ebenfalls von dieser Art Nervenschädigung betroffen. Selbstverständlich hat die Dachorganisation österreichischer Mobilfunkbetreiber hiervon nichts gewusst. Unsere Beschwerdebriefe gingen unter anderem an das lokale Gesundheitsamt (keine Reaktion), an das deutsche BfS (Rückendung der BImSchV), an RegTP (Rücksendung der BImSchV), an Regierungspräsidium Darmstadt (Rücksendung der BImSchV), an Roland Koch (Reg.Präs Hessen, "Wir unterstützen Mobilfunk"), Regierungspräsidium Darmstadt (Rücksendung der BImSchV), mehrfach an T-Mobile (Keine Reaktion, nach drei Jahren hartem Kampf wurde der Sendemast um 500m versetzt). Eine nähere Anfrage, Befragung oder gar Untersuchung bezüglich unserer massiven Beschwerden fand bisher nicht statt. Ganz sicher hat man auch hier wie in Österrreich bisher und weiterhin offiziell keinerlei Kenntnis erlangt. Ganz sicher hat der deutsche Dachverband der Netzbetreiber heute wie in Zukunft, solange es geht, keinerlei Kenntnis jeglicher Vorgänge solcher Art.

Wieviel hunderttausende gleichartig Erkrankte benötigt denn ein Betreiber, um medizinisch begründete Hinweise erkennen zu können?

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