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BRIEF AN DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS - UND SOZIALAUSSCHUSS von Verbänden zur Verteidigung der Rechte EHS-Betroffener

BRIEF AN DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS
von Verbänden zur Verteidigung der Rechte EHS-Betroffener Menschen in den Ländern DER EUROPÄISCHEN UNION


4. 11. 2014

Als Europäische Vereinigungen zur Verteidigung der Rechte EHS-betroffener Menschen bedauern wir, nicht persönlich an dieser Anhörung teilnehmen zu können, denn wir haben erst kurz vorher Kenntnis davon erhalten. Wir wurden nicht direkt vom Organisationskomitee informiert.

Mit diesem Brief WOLLEN WIR UNSER BEDAUERN darüber AUSDRÜCKEN,
dass in den letzten Jahrzehnten der Anstieg künstlicher nichtionisierender elektromagnetischer Felder eine exponentielle Zunahme aufgrund des weit verbreiteten Einsatzes von Drahtlos-Technologien im Arbeits- und häuslichen Bereich, sowie allgemein im öffentlichen Raum (Handymasten, WiMAX, Satelliten-Internet,WLAN, DECT-Schnurlostelefone, Handys, ...) angenommen hat.
Mit dieser Tatsache steigt ständig die Zahl der EHS-Betroffenen.

Tausende von Menschen in jedem Land der Europäischen Union befinden sich in einer Situation der globalen Wehrlosigkeit in Bezug auf Möglichkeiten, ihre Gesundheit sicherzustellen. Menschen, die ständig Strahlungs-Freiräume suchen, verlassen Häuser und Wohnorte, wobei es immer schwieriger wird, solche Räume zu finden.

Das bringt EHS-Betroffene in eine äußerst prekäre Lebenssituation: Arbeitsplatzverlust (Unfähigkeit mit den gesundheitlichen Problemen zu arbeiten), fehlender Zugang zu grundlegenden Ressourcen für das Überleben, der Zusammenbruch der Familien und persönlichen Bindungen; wegen der damit verbundenen Isolierung sind viele EHS-Betroffenen schicksalhaft mit der Notwendigkeit verknüpft, ihren Gesundheits-Zustand in einem Maße zu erhalten, dass ein menschenwürdiges Leben ermöglicht wird.
Es gibt kein spezifisches Profil der EHS-Betroffenen. Es ist ein Zustand, der nicht an spezielle Gruppen, Alter, Berufe, oder das Geschlecht gebunden ist ...

Aus diesem Grunde und im Einklang mit dem Manifest der künftigen Europäischen Bürgerinitiative "Nicht-ionisierende elektromagnetische Strahlung" im speziellen Abschnitt über EHS mit dem Titel "Anerkennung
1) der EHS als Krankheit,
2) des Schutzbedarfes der von EHS betroffenen Menschen und
3) des Anspruchs auf EMF-freie Zonen" sind unsere Forderungen und Grundbedürfnisse:

- Offizielle Anerkennung der Existenz des "Elektromagnetischen-Überempfindlichkeits-Syndroms“ als Umwelterkrankung und - wie es in Schweden - als funktionelle Behinderung gehandhabt wird (Funktionsstörungen und deren resultierenden Behinderungen), die sowohl die Anpassung der Arbeitsumgebung und eine Arbeitsunfähigkeits-Entschädigung einschließt (im Sinne von Artikel 8.1.4 des PACE Resolution 1815 (2011), und Artikel 28 der Entschließung des Europäischen Parlaments P6_TA (2009) 0216).

- Sicherstellung lebenswerten Wohnraums für EHS-Personen: Errichtung „Strahlungsfreier Zonen“ in Städten als Sofortmaßnahme für Menschen mit einem erhöhten Risiko, und die Gewährung staatlicher Beihilfen für den Schutz ihrer Wohnhäuser. All dies im Einklang mit Artikel 8.1.4 der PACE-Resolution 1815 (2011) und unter Einhaltung der Internationalen Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

- Öffentliche Orte als „Strahlungsfreie Zonen“: Schulen und Kindergärten, Krankenhäuser und Einrichtungen des Gesundheitswesens im Allgemeinen, Regierungsgebäude und andere (wie Postämter, Bibliotheken, etc.), die Teilnahme am öffentlichen Verkehr, Gemeindezentren und Altersheime, Einkaufszentren, ...; in Übereinstimmung mit den allgemeinen Grundsätzen des Internationalen Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der Nichtdiskriminierung, die volle und wirksame Teilhabe und Einbeziehung in die Gesellschaft, Chancengleichheit, Barrierefreiheit, ...

- Etablierung eines Gesundheits-Screenings und von Interventions-Protokollen, die bereits von Institutionen wie dem „Kolleg der Ärzte von Österreich“ eingerichtet wurden. Bei der Ausbildung zu Gesundheitsberufen über die Existenz dieses Syndroms informieren und das Lernen über Umweltkrankheiten fördern.

Auf der anderen Seite verurteilen wir die Auswahl der Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses für Gesundheit und neu auftretende bzw. neu identifizierte Gesundheitsrisiken (SCENIHR) und ihre Interessenskonflikte. Wir unterstützen auch die verschiedenen Briefe von Wissenschaftlern und Bürgervereinigungen, sowie verschiedenen Agenturen der Europäischen Kommission in dieser Hinsicht. Der SCENIHR ist ein Schlüsselelement in Europa, der gezielt die Forschung abtut, die Gesundheitsrisiken bei der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zurückweist und damit die Möglichkeit der Gesetzgebung zum Schutz vor diesen Risiken stark behindert.

Wir wissen, dass unsere Existenz als Bedrohung für die Schnurlos-Industrie angesehen wird, da die Existenz von Menschen mit EHS den Beweis für das Fehlen von Sicherheit vor elektromagnetischer Feldern liefert und von der Industrie als Grund für ein großes Interesse an der Ablehnung und dem Unsichtbarhalten des Problems verwendet wird. Daher fordern wir den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss auf, dieses Problem anzugehen und sein Studium unter Beachtung möglicher Interessenkonflikte voranzutreiben, die Menschenrechte sowie die Gesundheit über kommerzielle Interessen zu stellen, auf unabhängige Sachverständige zuzugehen und zuzuhören und zu versuchen durch offene Beteiligung von Betroffenen und Organisationen diesem neuen menschlichen Drama in diesem Jahrhundert eine Stimme zu geben.

Für alle, die die EHS-Community nach dringender Hilfe fragen:
Wir fordern dringend zur Intervention der europäischen Institutionen auf, um unser Recht auf Leben, Gesundheit und soziale Teilhabe zu gewährleisten.
Wir möchten den Ausschuss bitten, uns über künftige Aktionen zu informieren und unsere Teilnahme und Beiträge als Informationen aus erster Hand zu betrachten.

Vielen Dank. Wir warten auf Ihre Antwort!


„Notes“ und „Signaturliste“: Siehe im mehrsprachigen Anhang des für die deutsche Übersetzung maßgeblichen englischen Originaltextes :
http://www.iemfa.org/wp-content/pdf/EHS-Letter-to-EESC-04.11.2014-DEF.pdf

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