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Mittelbuchen: Mobilfunksender auf Kirche beschossen

Quelle:  Wirtschaftswoche, 01.02.2002

Die Mittelbuchener sind an sich fromme Menschen. Umso tiefer saß der Schock bei Dorfpfarrer Hans-Joachim Roth, als Unbekannte ausgerechnet auf seine Kirche schossen. Genauer gesagt auf eine Mobilfunkanlage der Telekom-Tochter T-Mobile, montiert auf dem Dach des Gotteshauses.

An den Antennen spaltet sich nicht nur die südhessische Kirchengemeinde. Auch andernorts haben die Menschen Angst, Mobilfunkstrahlung gefährde ihre Gesundheit. Zwar gilt die Elektrosmogfrage unter Wissenschaftlern noch als offen. Aber die Protestbewegung wächst schnell – und droht nun gar, den Aufbau des milliardenteuren UMTS-Netzes empfindlich zu verzögern.

"Der Netzaufbau wird immer schwieriger"

Böse unterschätzt hat die Industrie auch die Angst der Leute vor dem Elektrosmog. Branchenexpertin Müller-Zantop warnte bereits 1999: „Wir kriegen noch eine Riesenstrahlendiskussion.“ Die ist jetzt da und droht den Netzaufbau empfindlich zu stören. Standorte gegen den Widerwillen der Anwohner durchzusetzen, stößt vor allem auf dem Land auf harten Widerstand – nicht nur in Deutschland. In Spanien verfügte ein Gericht die Demontage einer Sendeanlage, nachdem in einem benachbarten Kindergarten mehrere Leukämiefälle aufgetreten waren. In England laufen Denkmalschützer Sturm gegen den Antennenwald. Auch Frederick Kübler, Bereichsvorstand der Pfleiderer AG, die Trägermasten für die Sendeanlagen herstellt und eine Art Komplettservice inklusive Standortsuche für die Mobilfunkbetreiber anbietet, beklagt: „Der Netzaufbau wird immer schwieriger.“

Kurzer Kommentar: "Offen" ist die Schädlichkeit der heutigen Mobilfunktechnologie nur für Uninformierte und Industriewissenschaftler. Wer sich mit der Thematik umfassend befaßt, gelangt relativ schnell zu einem erschreckenden Gesamtbild.

Die Elektrosmognews, Bürgerinitiativen und Organisationen in Deutschland haben genug von der Ignoranz unserer Politiker. Wir machen jetzt mobil gegen mobil und rufen zur 1. bundesweiten Demonstration gegen Mobilfunkantennen in Wohngebieten auf und fordern eine drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Hochfrequenzstrahlung - und zwar überall dort, wo sich Menschen aufhalten.

Die 1. Pilotdemonstration findet am 16.2.2002 um 14 Uhr in Coburg/Marktplatz statt. Wir rufen alle Organisationen, kritische Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen auf, sich an der Pilotdemonstration zu beteiligen! Dieser müssen in regelmäßigen Abständen möglichst am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit weitere Demonstrationen folgen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir machen jetzt von unserem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch! Die Gesundheit der Bevölkerung ist wichtiger als der Profit von Großkonzernen!

Für die Stadt Coburg wurde die Demonstration für den genannten Termin bereits beim Ordnungsamt der Stadt Coburg angemeldet. Tun Sie das auch in Ihrer Stadt/Ihrem Ort oder beteiligen Sie sich an der Pilotdemo in Coburg (Marktplatz)! Melden Sie die Demonstration beim Ordnungsamt Ihres Landkreises/Ihrer Stadt an!

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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