Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit

Hamburg: Streit um Sendemast auf Klinik weitet sich aus

Quellen: "Hamburger Morgenpost" sowie "Die Welt", 14.08.2002

Klinikleiterin befürchtet Gesundheitsschäden für Patienten

Prominente schalten sich ein

Leiter des Hamburger Umweltinstituts: Krebserzeugende Wirkung nicht ausgeschlossen, Langzeitbelastung problematisch

Der Streit um den Mobilcom-Sendemast auf der Hamburger Klinik am Rothenbaum weitet sich aus. Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost" befürchtet die Leiterin der Klinik, Christine Hübner, gesundheitliche Schäden für die Patienten.

Der Widerstand von Ärzten und alarmierten Anwohnern - darunter der prominenten PR-Lady Alexandra von Rehlingen - verhinderte bisher den Aufbau des Sendemastes. Sogar Security-Leute wurden eingesetzt, um den Aufbau des Mastes zu verhindern.

Der Vermieter soll erklärt haben, von dem Vorhaben abzurücken, wenn die Anwohner die bereits entstandenen Kosten übernehmen. Die Ärztinnen sind dazu bereit. Sie stützen sich auf Gutachten, die vor Elektrosmog warnen. Michael Braungart, wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts stellte fest: „Vor allem eine Langzeitbelastung ist als problematisch anzusehen. Auch eine krebserzeugende Wirkung kann nicht ausgeschlossen werden.“

Alexandra von Rehlingen ist die Leiterin der PR-Agentur Schoeller & von Rehlingen. Der Sendemast soll in unmittelbarer Nähe ihrer Firma errichtet werden. "Wir sind alle aufgebracht. Niemand von uns ist vorher informiert worden", sagte die PR-Lady. Sie will eine Bürgerinitiative gründen und in einem Brief Bürgermeister Ole von Beust informieren, dessen Wohnsitz sich ebenfalls in der Nähe befindet.

Quellen der Originalartikel: http://www.mopo.de/nachrichten/102_12678.html, http://www.welt.de/daten/2002/08/14/0814h1350498.htx

Kommentar der Elektrosmognews: Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um zu mutmassen, dass dieser Sendemast wohl nie in Betrieb gehen wird. Da Mobilcom kein GSM-Netz betreibt, muss es sich um einen UMTS-Sendemast handeln. Ob es UMTS jemals geben wird, steht in den Sternen, vor allem aufgrund der katastrophalen finanziellen Situation der Mobilfunkindustrie. Prominente sollten ihren Einfluss nutzen und die Bevölkerung in ihrem wichtigen Kampf gegen die unfreiwilige Zerstörung ihrer Gesundheit unterstützen.

Auch das eigene Handyverhalten sollte kritisch überprüft werden, solange keine sichere Technologie eingesetzt wird. Die beim Handytelefonieren in den Kopf abgestrahlten Strahlungsintensitäten sind ohnehin meist um einige Größenordnungen höher als die Belastungen durch Sendemasten, wobei diese aber Tag und Nacht auf die Bevölkerung einwirken.

Handys funktionieren nicht ohne Sendemasten. Und die Strahlenbelastung durch Sendemasten sinkt auch durch geringere Handynutzung. Der Verbraucher hat hier mehr Möglichkeiten, als sämtliche Politiker und Unternehmen zusammen.

Mehr zum Thema Mobilfunk und Gesundheit