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Österreichische Max.Mobil klagt erneut gegen Rose

Quelle: Wulf-Dietrich-Rose, Kitzbühel, http://www.elektrosmog.com/

Mobilfunk-Unternehmen fordert Schadenersatz für Behinderungen beim Netzaufbau

Das österreichische Mobilfunk-Unternehmen Max.Mobil, das der deutschen Telekom gehört, fordert von dem in Kitzbühel ansässigen deutschen Mobilfunk-Sachverständigen Wulf-Dietrich Rose trotz einer nicht erreichten gerichtlichen Einstweiligen Verfügung Schadenersatz. Und zwar für Aufwendungen, die entstanden sind, weil aufgrund seiner Gutachten die außergerichtliche Verlegung von gebauten und geplanten Mobilfunk-Sendestationen aus Wohngebieten erforderlich war, sodass lt. der Klage von Max Mobil, „der Netzausbau weit hinter dem notwendigen Maß zurück bleibt“.

Verlangt wird Kostenersatz in Höhe von 25.600,-- € für Gegengutachten, Messungen, Personalaufwand für Informationsveranstaltungen, Reisekosten, Akquisition und Berechnungen für Ersatzstandorte in vorerst 10 Fällen vorbehaltlich einer Ausdehnung auf weitere laufende Fälle. Weitere Mobilfunk-Unternehmen in Deutschland, Österreich und Schweiz wollen ebenfalls von Rose Schadenersatz fordern, falls Max-Mobil Erfolg hat. Es geht um insgesamt etwa 80 Fälle.

Rose hatte in Gutachten, im Internet und in den Medien unter anderem behauptet: "Zahlreiche Studien belegen, dass Mobilfunk die Gehirnaktivität verändert, den Schlaf stört, die Reaktionszeit verändert, die Funktion der Blut-Hirn-Schranke einschränkt, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein und Gedächtnisverlust bewirkt, die Spermienanzahl verringert, die Melatoninproduktion verringert, DNA-Stränge bricht, die Zellperforation erhöht, den Blutdruck steigen lässt, Herzschrittmacher beeinflusst und das Krebsrisiko erhöht, insbesondere Gehirntumor bei Menschen!“
 
Max.Mobil hatte deshalb bereits vor 2 Jahren eine Einstweilige Verfügung auf Unterlassung solcher kritischen Behauptungen zur Gesundheitsschädlichkeit von Mobilfunk-Sendeanlagen und Schadenersatz beantragt.  Der Oberste Gerichtshof der Republik Österreich entschied jedoch auch in letzter Instanz rechtskräftig zugunsten Rose. Lt. Gericht war es Max.Mobil nicht gelungen, die Unwahrheit von Roses Behauptungen zu beweisen und das Gericht von der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Mobilfunkstrahlung zu überzeugen.

Um zu verhindern, dass im noch anstehenden Hauptverfahren in dieser Sache genauso gegen Max.Mobil entschieden wird, wollte Max.Mobil von Rose die Zustimmung, das Verfahren „ewig ruhen“ zu lassen. Dies lehnte Rose jedoch ab, um auch im noch laufenden Hauptverfahren ein Grundsatzurteil zu erreichen, das seine kritische Bewertung des Gesundheitsrisikos der Mobilfunkstrahlung bestätigt und den wissenschaftlichen Streit hierüber beendet. Die neuerliche Schadenersatzforderung sieht Rose als weiteren Versuch der Mobilfunk-Unternehmen, ihn wirtschaftlich und finanziell zum Aufgeben zu zwingen, weil der Versuch, seine Behauptungen zum Gesundheitsrisiko des Mobilfunks zu widerlegen, auf der sachlichen wissenschaftlichen Ebene nicht gelungen ist.

12. April 2002  /  gez. Wulf-Dietrich Rose

Kommentar der Elektrosmognews:

Ein unserer Ansicht nach aussichtsloser Versuch, wieder mal einen Kritiker mundtot zu machen. Mittlerweile liegen so viele Hinweise auf erhebliche Gesundheitsrisiken weit unterhalb der Grenzwerte vor, dass die Verursacher bald Schadensersatz werden leisten müssen.

Die Mobilfunkindustrie schadet sich mit solchen Aktionen selbst am meisten. Die Sache bekommt dadurch noch mehr Öffentlichkeit.

Anstatt wirklich in die Offensive zu gehen, die Technologie zu verbessern und die Abstände und Höhenunterschiede in der Zwischenzeit drastisch zu erhöhen, setzt man mittlerweile auf die totale Konfrontation mit der Bevölkerung. Offensichtliche Ursache hierfür ist die immer schlechter werdende finanzielle Situation der Mobilfunkbetreiber. Börsenanalysten (z.B. Lehmann Brothers) haben gestern den gesamten Mobilfunksektor abgewertet und die Wachstums- und Ertragschancen der Mobilfunkindustrie momentan als gering eingeschätzt.

Dieser Hardliner-Kurs wird jedoch nicht mehr lange gut gehen. Aktienkurse und Umsätze pro Kunde fallen momentan ins Bodenlose, ein immer schlechter werdendes Image kann die Industrie zur Zeit eigentlich überhaupt nicht gebrauchen. Sie muss jetzt die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen - und das kann sie nicht gegen die Bevölkerung tun.

Aufruf zum Dauerprotest: http://www.elektrosmognews.de/news/aufrufzumdauerprotest.htm

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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