Offener Brief: Forderungen der Elektrosmognews an die Mobilfunkbetreiber
Als Offener Brief an alle Mobilfunkbetreiber
Worum geht es eigentlich? Die Ausgangssituation
ist relativ klar. Die Mobilfunkindustrie sagt, Mobiltelefone und
Sendemasten wären sicher, Kritiker
sagen das Gegenteil.
Eine Vielzahl von Studien jüngeren
und älteren Datums existiert bereits und es kommen fast täglich
neue dazu.
Was das Handy betrifft, so sind
bestimmte biologische Wirkungen unterhalb der SAR-Richtwerte zweifellos
existent, das wird von keinem seriösen
Wissenschaftler mehr ernsthaft bestritten. Genschäden,
Melatoninverminderung, Immunsystemschäden
u.a. Alles abhängig von Intensität, Frequenz und Einwirkungsdauer.
Bekannt wurde auch, dass selbst
die hohen SAR-Werte von 2,0 durch die Existenz von Hotspots im Gehirn um
ein
Vielfaches überschritten werden.
Siehe hierzu Robert C. Kane (Cellular Telephone Russian Roulette) und viele
aktuelle Publikationen. Diese Hotspots
sind dann natürlich besondere Risikopunkte beispielsweise für
die
Entstehung von Hirntumoren. In der
Vergangenheit hat die Industrie zur Simulation hier leider irreale Kopfmodelle
verwendet (Melonen beispielsweise
oder Kopfmodelle, bei denen sich die Ohren weit vom Kopf befanden etc.).
Außerdem wurden schon bei
sehr niedrigen SAR-Werten (0,001 und tiefer) DNA-Schäden beobachtet
(u.a.
Motorola-Forschung).
Handys können nach Auswertung
des gesamten bisherigen Wissensstandes deshalb nicht als sicher gelten,
was
mich persönlich auch dazu gebracht
hat, mein Handy abzuschaffen, das ich Gott sei Dank vorher nur sehr selten
benutzt habe. Ich muss auch sagen,
könnte die Industrie irgendwann wirklich sichere Mobiltelefone anbieten,
würde auch ich nicht ausschließen,
dass ich so ein Gerät vielleicht wieder benutzen würde. Der
Vertrauensschaden ist allerdings
groß und es würde schon sehr umfassender Untersuchungen unter
Einbeziehung
kritischer und unabhängiger
Wissenschaftler (vor allem auf Zellebene sowie an Tieren und Pflanzen)
bedürfen,
bis wir Kritiker wieder selbst Handys
benutzen.
Lassen Sie mich auch klarstellen,
dass wir Kritiker weder Technikfeinde noch Fortschrittsgegner sind. Unter
Fortschritt verstehen wir allerdings
keine Technologie, welche die Gesundheit der Menschen zerstört. Fortschritt
sind
für uns Verbesserungen für
die Menschheit im Ganzen, und für uns wiegen ein paar Notrufe die
schwerwiegenden Folgen wie Gehirntumore,
Leukämie, Erbgutschäden, Herzschädigungen, Hirnerkrankungen
usw. nicht auf.
Wir Kritiker sind in erster Linie
Eltern von Kindern, Ehemänner und -frauen, Großeltern usw. die
um die Gesundheit
ihrer Familie und Freunde zu recht
besorgt sind. Aufs Handy können wir vorerst (bis auf weiteres, siehe
oben)
verzichten, der Strahlungsbelastung
durch Sendemasten können wir jedoch kaum in akzeptabler Weise entgehen.
Wissenschaftliche Studien zu Mobilfunksendemasten
existieren bisher nur sehr wenige, und das muss sich sehr
schnell ändern. Post-Market-Surveillance
ist eine Erscheinung unserer Zeit, die im Prinzip abzulehnen ist
gegenüber verantwortungsvoller
Vorsorge, aber da die Technologie nun einmal schon eingeführt wurde,
gibt es
keine andere Möglichkeit. Diese
sollte allerdings schnellstens in die Tat umgesetzt werden, im Interesse
aller.
Meldungen über Krebshäufungen
bei Sendemasten treffen nun schon fast täglich aus der ganzen Welt
ein, der
Widerstand der Anwohner wächst
deshalb proportional zu den immer größer werdenden Gesundheitsproblemen.
Mit reiner PR, Ignorierung kritischer
Forschungsergebnisse und Zeitverzögerung wird das Problem nicht kleiner
werden, im Gegenteil, der Imageschaden
für den Mobilfunk und die Gesundheitsschäden und damit massive
Schäden für die Volkswirtschaft
und die sozialen Systeme werden immer größer werden.
Wir fordern Sie deshalb dazu auf, gemeinsam mit unabhängigen Experten und Wissenschaftlern:
1. Im Bereich Mobiltelefone: Sofort
das gesamte bisher vorliegende wissenschaftliche Wissen zusammenzufassen,
dieses der Allgemeinheit zur Verfügung
zu stellen und entsprechende Schutzmassnahmen für die Handynutzer
zu
ergreifen. In der Folge eine Alternativ-Technologie
zur Verfügung zu stellen und/oder mittels eines
Minimierungskonzepts die Strahlenbelastung
auf das Niveau baubiologischer Richtwerte bzw. auf echte
Vorsorgewerte abzusenken.
2. Im Bereich Mobilfunksender: Sofort
und zügig umfassende epidemiologische Studien bei Anwohnern von
Mobilfunksendern durchzuführen,
um so schnell wie möglich festzustellen, welche Immissionswerte im
Sinne von
Langzeitschutz wirklich sicher sind.
Nach Henry Lai sind langfristige niedrige Strahlungsbelastungen durch
Mobilfunksender biologisch genauso
wirksam wie kurzfristige hohe Belastungen, wie sie z.B. beim Handytelefonat
auftreten.
Hierzu muss das gesamte verfügbare
Wissen genutzt werden, einschließlich ärztlicher und baubiologischer
Beobachtungen, bereits vorhandener
Messprotokolle, Auswertung von Clustern usw.
Jeder einzelnen Krebshäufung
im Umfeld von Mobilfunksendern muss nachgegangen werden! Uns ist klar,
dass
jede Häufung von Krebsfällen
vielfältige Ursachen haben kann, aber es ist mittlerweile mehr als
auffällig, wie
viele Krebshäufungen schon
jetzt im Umfeld von immer mehr Sendemasten existieren. Jede einzelne dieser
Häufungen muss epidemiologisch
abgeklärt werden. Selbstverständlich müssen dabei auch andere
mögliche
Einflüsse (Niederfrequenz sowie
chemische Faktoren, ionisierende Strahlung etc.) berücksichtigt und
ausgeschlossen oder belegt werden.
Selbstverständlich muss die durchschnittliche und die maximale Belastung
der exponierten Menschen ermittelt
werden, ebenso wie die bisherige Einwirkungsdauer, genauso wie man bei
der
Niederfrequenz die Wirkungsschwelle
nun konsistent oberhalb von 0,2 Mikrotesla ermittelt hat (gültiger
Grenzwert: 100 Mikrotesla = hier
besteht ebenfalls Handlungsbedarf).
Nur aus solchen Auswertungen mit
harten Fakten lässt sich letztendlich ermitteln, welche Strahlenbelastung
für
die Bevölkerung langfristig
noch tolerabel ist, wobei zusätzliche großzügige Sicherheitsfaktoren
für Kinder,
Schwangere, Alte, Kranke, Gebrechliche,
Vorgeschädigte usw. berücksichtigt werden müssen.
Baubiologische Erfahrungen (z.B.
Maes, Virnich u.a.) und ärztliche Beobachtungen (siehe Freiburger
Appell) zeigen
dabei bereits, dass sich die langfristige
Wirkungsschwelle sehr weit unterhalb der derzeit noch gültigen
Grenzwerte der 26. Bundesimmissionsschutz-Verordnung
befindet. Deutlich niedrigere Grenzwerte anderer Länder
und Messungen an mit Bedacht gewählten
Standorten zeigen, dass die Einhaltung baubiologischer Richtwerte
schon heute problemlos möglich
ist. Mit etwas höheren Kosten zweifellos, die sich langfristig durch
Imagegewinn
und gesunde Anwohner und Handynutzer
auch unternehmerisch rechnen. Im übrigen schließen wir uns den
Forderungen des Freiburger Appells
an.
Lassen Sie uns die Situation gemeinsam im Sinne der Menschen verbessern!
Das Elektrosmognews-Team
http://www.elektrosmognews.de/
Im Auftrag
h.e.s.e project, Elektrosmognews Bayern