Unschädlicher Mobilfunk möglich? Offener Brief der BI Taucha
Quelle: Dr. Spaarmann, BI "Funksignal" Taucha, Offener Brief
Wir finden, die Forschung über
die Wirkungen von EMF ist eine wichtige
Sache. Wir sollten aber der Gegenseite,
die ohne Rücksicht auf die Umwelt
nur verdienen will, auch nicht das
Feld der technischen Nutzung von EMF
überlassen. Nicht alles, was
technisch machbar ist, ist vertretbar. All die
Physiker, Ingenieure, Baubiologen
und Mediziner, für die Gesundheit und
Umwelt vor Profit gehen, sollten
parallel zur Forschung auch bei der
technischen Nutzung von EMF mitreden.
Um Ethik geht es nicht nur bei der
Gentechnologie - den Eindruck könnte
man aus der öffentlichen Diskussion
ziehen - sondern auch bei der Nutzung
von EMF, speziell bei der
Mobilfunktechnologie. Ein strenges
Vorsorgeprinzip muß auch für den
Mobilfunk gelten.
Die Sucht der Menschen nach mobiler
Kommunikation läßt sich ebensowenig
stoppen wie die nach Fernsehen und
Unterhaltung allgemein. Wir beschäftigen
uns mit einer Mobilfunklösung,
die keine nachteiligen Wirkungen hat. In
unserem kleinen Ort Taucha, die
"ökologische Modellstadt" Sachsens ist,
wollen wir den Bürgern ersparen,
daß sie krank werden und beispielgebend ein
praktikables Konzept ohne solche
Folgen erproben. Wir denken, das geht. Uns
schwebt ein Mobilfunk vor, so "sicher"
wie Rundfunk und Fernsehen. Wir
finden, Mobilfunk ist eine nützliche
Sache. Aber die Gesundheit geht vor und
setzt Grenzen. Beides muß
sich nicht ausschließen. Wenn wir Kommunen finden,
die mitmachen, würde das unsere
Kraft potenziere. Was halten andere
Bürgerinitiativen davon ? Wer
hat Lust, mitzumachen ?
Eine fachliches Problem: Wir suchen
Wissen über Frequenzbereiche, bei denen
man (nach heutigem Wissen) mit der
Immission ohne Schädigung der Umwelt so
weit über der Hintergrundstrahlung
liegen darf, daß sie für Kommunikation
über ein paar hundert Meter
technisch nutzbar sind. Nehmen wir den heutigen
Mobilfunk: Ein D2- oder E-Plus-Handy
arbeitet schon beim tausendfachen der
Hintergrundstrahlung (bei 10-9 W/m2)
technisch sicher. Ist das
gesundheitlich noch immer bedenklich
hoch ? Wir suchen eine Antwort.
Jede Art Strahlung wird, wenn ihre
Stärke um viele Größenordnungen über der
Hintergrundstrahlung liegt, gefährlich.
Denn die Organismen konnten sich in
der Evolution nicht anpassen. Das
ist jetzt beim Mobilfunk der Fall. Der
deutsche Mobilfunkimmissionsgrenzwert
liegt um den Faktor 10 hoch 13 über der Natur.
So etwas kann gar nicht gut gehen.
Es ist völlig klar, daß UMTS ein Verbrechen an der
Menschheit ist. Und beweisen zu
wollen, daß es ungefährlich ist, das ist
einfach lächerlich und unwürdig.
Daß die Bürger nicht einfach mit Knüppeln
gegen den heutigen Mobilfunkbasisstationen
vorgehen , das liegt nur daran,
daß der Mensch die Strahlung
nicht direkt wahrnehmen kann.
Unsere Meinung zum Thema "Wissenschaftlichkeit",
dem wir in den Studien über
Mobilfunk immer wieder begegnen:
Das wird sicher bei ICRESERVE eine große
Rolle spielen. Immer wieder
wird von der Notwendigkeit des
"wissenschaftlichen Nachweises"
der Gefährlichkeit oder Ungefährlichkeit des
Mobilfunks gesprochen. Es muß
einmal gesagt werden, daß das ein sehr
durchsichtiger Trick der Befürworter
ist, um das völlige Ignorieren der
bereits vorliegenden schlimmen medizinischen
Erfahrungen mit dem Mobilfunk
(z.B.Leukämie an spanischen
Schulen, Handy-Tumor-Prozesse in den USA) zu
bemänteln. In meinen Augen
ist das ein Mißbrauch des Wortes Wissenschaft,
ausgesprochener Blödsinn und
selbst zutiefst unwissenschaftlich.
Bedauerlicherweise lassen sich auch
Institutionen, die sich um "Neutralität"
bemühen, anstecken.
Reproduzierbare Versuche als "Beweis"
sind nicht einmal in den sog.
"exakten" Wissenschaften immer möglich,
die Astronomie ist das beste
Beispiel. Auch das Bundesverfassungsgericht
hat sich zu so etwas hinreißen
lassen und großen Schaden
angerichtet, als es die unabhängige
Gerichtsbarkeit in Deutschland in
Sachen Mobilfunk reglementierte. Es ist
mir schleierhaft, wieso sich die
Bevölkerung gefallen läßt, daß eine Art
Inquisition eingeführt wird
und Gegner der jetzigen Technologie mundtot
gemacht werden. Sind wir schon ein
Volk von Demenzkranken, ohne es zu merken?
Zusammengefaßt:
1. Wir suchen Studenten, Wissenschaftler,
Ingenieure, die sich für unser
Anliegen interessieren.
Ziel: Grundlagen klären, Pilotprojekte
realisieren, Machbarkeit beweisen.
2. Wir suchen Kommunen, die mitmachen
und sich anschließen wollen.
Ziel: Mobil kommunizierende, aber
smogfreie Oasen in der Mobilfunkwüste.
Beispielwirkung.
3. Wir suchen Unternehmer, die die
großen Ertragsmöglichkeiten bei
smogfreien Mobilfunk erkennen, die
den Mut und das Geld haben, vom falschen
UMTS-Konzept abzurücken und
in die Zukunft zu investieren. Denn nur im
Konsens mit der breiten Bevölkerung
kann eine Mobilfunktechnologie auf Dauer
bestehen. Es besteht dringender
Bedarf für smogfreien Mobilfunk. Es gibt
genug know-how-Träger, die
zur Verfügung ständen. Die Kunden des Mobilfunks
entscheiden letztendlich am Markt,
wenn dieser nicht mehr, wie es jetzt der
Fall ist, blockiert wird. Sie würden
eine gefahrlose Technik vorziehen, wenn
sie angeboten würde, und sie
würden die veraltete, gefährliche Technologie
boykottieren.
Ziel: Praxisreife smogfreier Technologien
zur schnellen Ablösung von GSM und
UMTS.
4. Wir suchen prominente Politiker,
die das absolute Primat der Gesundheit
der Bevölkerung und der Umweltverträglickeit
vor der technischen Machbarkeit
anerkennen. Gesucht werden Interessenvertreter
der Unternehmer, die
smogfreien Mobilfunk anbieten wollen.
Jetzt wird durch den
"Versorgungsauftrag" die gesundheitsgefährdende
UMTS-Technologie mit Gewalt
installiert. Die Regierung muß
endlich die Randbedingungen für einen
smogfreien Mobilfunk schaffen: Der
deutsche Mobilfunk-Immisionsgrenzwert muß
deshalb mindestens um den Faktor
107, der Grenzwert der elektrischen
Feldstärke muß md. um
den Faktor 3000 gesenkt werden. Das sieht viel aus,
ist aber notwendig, da bisher Schindluder
mit der Gesundheit getrieben und
viel kriminelle Energie darauf verwendet
wurde, die Bevölkerung und die
Regierenden arglistig zu täuschen.
Erst wenn der Staat die Randbedingungen
setzt, reagiert normalerweise die
Industrie. Dafür gibt es unzählige
Beispiele. Auf einmal sind dann
die Lösungen da, die vorher angeblich
unmöglich waren. Mit nichtionisierender
Strahlung muß endlich vorsorgend
genau so wie mit ionisierender Strahlung
(Röntgen, Radioaktivität), mit
gefährlichen Stoffen in der
Luft (Katalysator, FCKW), im Wasser, im Boden
und der Nahrung umgegangen werden.
Elektrosmogfreie Umwelt muß ein
Grundrecht werden.
Über Ihr Echo und Ihre Mithilfe würden wir uns freuen.
BI Funksignal Taucha
Dr.Stefan Spaarmann, Diplomphysiker (stefanspaarmann@uni.de)