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Australische "Entwarnungsstudie" völlig unbrauchbar - Kontrollgruppe mit 75 % Krebs

Nach Informationen des australischen Journalisten Stewart Fist

Nachdem der neuseeländische Wissenschaftler Neil Cherry bereits Auffälligkeiten bei der kürzlich veröffentlichten Utteridge-Studie fand, bei der angeblich die Ergebnisse der Repacholi-Studie nicht bestätigt wurden (Krebsverdopplung bei Mäusen, die längere Zeit Mobilfunkstrahlung ausgesetzt wurden), hat sich der bekannte australische Journalist Stewart Fist ebenfalls eingehend mit der Wiederholungsstudie befasst. Fist betreibt die investigative Webseite http://www.electric-words.com/, beschäftigt sich seit Jahren mit der Wirkung elektromagnetischer Felder (u.a. Mobilfunk) auf biologische Systeme und hat auf seiner Webseite eine große Anzahl entsprechender Studien zusammengetragen. Darunter befindet sich auch eine große Zahl von Industriestudien sowie unabhängigen Studien. Fist hat die Studien dabei kritisch und detailliert unter die Lupe genommen. Seine Kommentare zeugen von großer Kompetenz, die Studiensammlung ist sehr umfassend.

Die Utteridge-Studie bezeichnete er als völlig unbrauchbar, da 75 % der nicht bestrahlten Kontrollgruppe der Versuchs-Mäuse bereits von vornherein Krebs hatten. Bei Repacholi waren dies lediglich 21 %. Fist: "Mit einem solch hohen Krebsanteil in der nicht bestrahlten Kontrollgruppe ist es unmöglich, zu irgendeiner seriösen Schlußfolgerung über die bestrahlten Mäuse zu kommen."

Von einer Reproduktion der Repacholi-Studie könne deshalb keine Rede sein, noch viel weniger davon, dass damit die Repacholi-Studie widerlegt sei.

Es zeige sich im Gegenteil bei der bestrahlten Gruppe ein Dosis-Wirkungs-Zusammenhang.

Ein weiterer Mangel der Studie sei, dass die Exposition nicht realitätsnah im Nahfeld stattgefunden hätte.

Fist kritisierte weiter, wie die Ergebnisse dieser wissenschaftlich offensichtlich sehr zweifelhaften Studie der Presse vorgestellt wurden. Tim Kuchel, ein Sprecher des Adelaider Forschungsteams hätte geäußert: "Wenn es bei diesen Tieren schon keinen Effekt gibt, so wird es wahrscheinlich auch bei normalen Tieren keinen Effekt geben, wenn man Menschen als normale Tiere betrachtet."

Kuchels Aussage sei Unsinn, wenn die Kontrollgruppe, die nicht elektromagnetischen Feldern ausgesetzt war, bereits eine Lymphom-Krebsrate von 75 % aufwies. Mit einer solch hohen Krebsrate bei der Kontrollgruppe könne man alle Expositions-Effekte verdecken.

Die selben Adelaider Wissenschaftler hätten 1997 bei der Veröffentlichung der Repacholi-Studie (doppelte Krebsrate bei bestrahlten transgenen Mäusen) laut aufgeschrien und mitgeteilt, daß die Öffentlichkeit "nicht betroffen sei", denn Mäuse seien keine Menschen.

Nun sollten plötzlich die Ergebnisse einer zweifelfhaften Studie, die gleichfalls mit Mäusen durchgeführt wurde, Vertrauen hinsichtlich der Sicherzeit von Mobiltelefonen für Menschen erzeugen.

Kommentar der Elektrosmognews: Schade um die Zeit und die Mittel, die für diese Studie vergeudet wurden.

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